Datenlöschen durch mechanische Datenträgerzerstörung

Mit mechanischen Datenzerstören werdenden die Datenträger so zerstört, dass die darauf enthaltenen Daten nicht mehr genutzt und eingelesen werden können. Hierbei kommen unterschiedliche Techniken zum Tragen. Bei einfachen Festplattenzerstörern werden die Magnetplatten und Elektroniken der zu löschenden Festplatten mit einem oder mit mehreren Dornen oder Bohrern durchbohrt so das die Daten zuverlässig unlesbar werden. Andere Systeme verformen, schreddern oder zerkleinern die jeweiligen Datenträger.

Die Bandbreite der von HDTRONIC angebotenen Systeme reicht von dem einfachen handbetriebenen Festplattenzerstörer der mittels Hebelkraft Festplatten durchbohrt über den elektrisch betriebenen Festplattenzerstörer die Festplatten mit mehreren Tonnen Kraft dauerhaft verformen und geht bis zu dem industriell genutzten Daten-Schredder der mit Fließbandzuführungen die in Recyclingbetrieben zur Datenvernichtung genutzt werden kann.

Die Datenträger werden in diesen Systemen dauerhaft zerstört. Eine Weiterverwendung der Datenträger ist nicht möglich.



Artikel 1 - 12 von 12

Mechanische Vernichtung von Datenträgern – Verfahren, Normen und Sicherheitsanforderungen

In einer Zeit, in der Daten immer wertvoller werden, ist die sichere Vernichtung von Datenträgern ein entscheidender Bestandteil des Datenschutzes. Besonders bei sensiblen oder vertraulichen Informationen ist es wichtig, dass diese unwiderruflich gelöscht werden, um Datenmissbrauch zu verhindern. Doch welche Verfahren der mechanischen Vernichtung gibt es, und welche Normen regeln die Sicherheit dieser Prozesse? In diesem Beitrag gehen wir diesen Fragen nach und erläutern, welche Sicherheitsstufen für unterschiedliche Anforderungen geeignet sind.


Verfahren der mechanischen Vernichtung von Datenträgern

Mechanische Vernichtungsverfahren zerstören Datenträger physisch, sodass die gespeicherten Daten nicht mehr ausgelesen oder rekonstruiert werden können. Die gängigsten Verfahren sind:

1. Schreddern

  • Funktionsweise: Datenträger wie Festplatten oder SSDs werden in kleine Partikel zerkleinert.
  • Anwendung: Ideal für Unternehmen, die große Mengen an Medien vernichten müssen.
  • Vorteil: Sehr effizient, unterschiedliche Partikelgrößen möglich.
  • Beispielgerät: CH-M200 HC – Schneidet Festplatten in 33-mm-Stücke.

2. Bohren und Stanzen

  • Funktionsweise: Ein Dorn oder Bohrer wird durch die Festplatte oder SSD gedrückt, wodurch die internen Speichermedien physisch zerstört werden.
  • Anwendung: Kleinere Anwendungen mit geringeren Durchsatzanforderungen.
  • Vorteil: Kostengünstig und einfach zu handhaben.
  • Beispielgerät: HDT1 – Mechanischer Festplattenzerstörer.

3. Fräsen und Mahlen

  • Funktionsweise: Datenträger werden in feine Partikel oder Pulver zermahlen.
  • Anwendung: Höchste Sicherheitsanforderungen, insbesondere bei sensiblen Daten.
  • Vorteil: Maximale Sicherheit, geeignet für SSDs und optische Medien.
  • Beispielgerät: BOWA DP S65 – Vernichtet Speichermedien auf Partikelgröße von unter 0,1 mm.

4. Pressen

  • Funktionsweise: Datenträger werden unter hohem Druck verformt und unbrauchbar gemacht.
  • Anwendung: Geeignet für die grundlegende Vernichtung von Medien.
  • Vorteil: Einfach und kosteneffizient.

Normen für die Vernichtung von Datenträgern

Die Sicherheit bei der Vernichtung von Datenträgern wird durch Normen geregelt, die die zulässigen Partikelgrößen und Sicherheitsanforderungen definieren. Die wichtigste Norm im Bereich der Datenträgervernichtung ist die DIN 66399. Sie löste die ältere DIN 32757-1 ab und bietet umfassendere Sicherheitsvorgaben.

DIN 66399: Überblick

Die Norm unterteilt Datenträger in 6 Materialklassen:

  1. P: Papier (z. B. Dokumente, Ausdrucke)
  2. O: Optische Medien (z. B. CDs, DVDs, Blu-Rays)
  3. T: Magnetische Datenträger (z. B. Festplatten, Disketten)
  4. E: Elektronische Datenträger (z. B. SSDs, USB-Sticks)
  5. F: Mikrofilm und Folien
  6. H: Festplattenplatten (z. B. magnetische Platten aus HDDs)

Für jede Materialklasse gibt es 7 Sicherheitsstufen (P-1 bis P-7), die die Größe der Partikel nach der Zerstörung festlegen.


Die Sicherheitsstufen der DIN 66399

Sicherheitsstufe Partikelgröße Anwendungsbeispiel
P-1 Bis 2000 mm² Unkritische interne Dokumente
P-2 Bis 800 mm² Interne Daten mit geringen Anforderungen an Datenschutz
P-3 Bis 320 mm² Vertrauliche Daten, z. B. personenbezogene Informationen
P-4 Bis 160 mm² Sensible Daten, z. B. Steuerunterlagen
P-5 Bis 30 mm² Streng vertrauliche Daten, z. B. Entwicklungspläne
P-6 Bis 10 mm² Geheimhaltungsstufe, z. B. militärische Informationen
P-7 Unter 5 mm² Höchstgeheime Daten, z. B. Geheimdienstinformationen

Welche Sicherheitsstufe für welche Anforderungen?

  • P-1 bis P-2: Geeignet für allgemeine Informationen, die keine hohen Anforderungen an Datenschutz haben.
  • P-3 bis P-4: Empfohlen für Unternehmen und Organisationen, die personenbezogene oder interne Daten vernichten müssen.
  • P-5 bis P-6: Notwendig für Daten mit strategischer oder wirtschaftlicher Bedeutung, z. B. in der Forschung oder im Militär.
  • P-7: Erforderlich für hochsensible Daten, die bei Wiederherstellung gravierende Schäden verursachen könnten.

Zusammenfassung der Verfahren und Normen

Die Wahl des richtigen Vernichtungsverfahrens hängt von den spezifischen Anforderungen ab:

  • Festplattenvernichtung: Mechanisches Schreddern gemäß Sicherheitsstufen H-3 bis H-5 (z. B. CH-M200 HC).
  • SSDs und USB-Sticks: Schreddern auf feine Partikelgröße gemäß E-6 oder E-7 (z. B. BOWA DP S65).
  • Papierdokumente: Je nach Datenschutzanforderung P-3 bis P-7.

Mechanische Verfahren, die den Anforderungen der DIN 66399 entsprechen, garantieren maximale Sicherheit und helfen Organisationen, gesetzliche Vorgaben wie die DSGVO oder HIPAA zu erfüllen. Die Wahl des richtigen Verfahrens ist ein entscheidender Schritt, um Datenmissbrauch zu verhindern und die Vertraulichkeit von Informationen zu gewährleisten.


Fazit

Ob für Unternehmen, Behörden oder Privatpersonen – die richtige Vernichtung von Datenträgern ist ein unverzichtbarer Bestandteil moderner Datenschutzmaßnahmen. Mit Geräten wie dem CH-M200 HC oder dem BOWA DP S65 können Festplatten und SSDs sicher vernichtet werden. Moderne Normen wie die DIN 66399 gewährleisten, dass die Vernichtung den höchsten Anforderungen entspricht. Ein bewusster Umgang mit diesen Technologien schützt nicht nur vor Datenmissbrauch, sondern sorgt auch für nachhaltige und gesetzeskonforme Prozesse.


Wir beraten Sie sehr gerne kompetent und persönlich bei der Auswahl der für Ihre Anforderungen passenden Lösung.